Jugendleitertag+ 2024

Der Jugendleitertag+ 2024 nimmt sich mit dem Thema “Sex im Spannungsfeld von Bibel und Alltag” einem gesellschaftlich- und kirchlich brisanten Thema an. Wie ist die Bibel zu verstehen, wie beantworten wir schwierige Fragen und wie gehen wir mit Spannungsfeldern in unserer Jugendarbeit um? Herzliche Einladung dazu am Samstag Gedankenanstösse zu erhalten und mit anderen Leitenden darüber auszutauschen. Im Anschluss findet, dieses Jahr ebenfalls in Bern, bis Sonntagnachmittag das optionale Retraite-Angebot statt. Hier vertiefen wir die Thematik, beschäftigen uns in Workshops mit weiteren Leiterschaftsthemen und geniessen die Gemeinschaft miteinander.

Datum: 23./24. März 2023

Ort: Nägeligasse Bern

Referent: Paul Bruderer

Hinweis: Der Jugendleitertag+ findet in Kombination mit dem BR Weiterbildungstag des EGW statt.

 

 

 

Rückblick auf den Jugendleitertag+ 2023...

Ende Januar trafen sich im EGW Spiez 115 Personen im Alter von 16 bis 73 Jahren. Was sie verbindet, ist ihr Interesse am Mentoring. Doch woher kommt dieses Wort eigentlich und was bedeutet Mentoring? Der Begriff stammt aus der griechischen Mythologie. Odysseus bat einen gelehrten Freund mit dem Namen Mentor, sich seines Sohnes anzunehmen und ihm alles Wichtige beizubringen. Was dieser dann auch tat. Mentoring ist in christlichen, wie auch in säkularen Kreisen ein bewährtes Modell, um Menschen zu begleiten und sie in ihrer Entwicklung zu fördern. Am Seminartag in Spiez gaben uns Daniel Freiburghaus, Ressortleiter Bezirke und Weiterbildung, wie auch Tabea Inäbnit, Pfarrerin EGW in Konolfingen, Einblick in ihre Erfahrungen und ihr Wissen.

Wenn wir die Bibel öffnen, begegnen uns MentoringBeziehungen an verschiedenen Stellen. Mose & Josua, Noemi & Ruth, Elia & Elisa, Jesus & die Jünger, Barnabas & Paulus. Die beiden Referenten brachten klar zum Ausdruck, dass es für Mentoring keine Ausbildung braucht. Eine Person, die in ihrem Leben oder in einem spezifischen Thema weiterkommen möchte, sucht sich eine Person mit Erfahrung in eben diesen Bereichen und fragt sie als Mentor an. Die beiden vereinbaren das Ziel, die Dauer und die Häufigkeit ihrer Treffen und schon kann es losgehen.

Der Mentor oder die Mentorin hat die Aufgabe, den Mentee mittels spezifischer Fragen, Ermutigung und Gebet im jeweiligen Thema oder ganz allgemein zu begleiten. Und in einer behutsamen Art und Weise Muster aufzudecken, hinter die Kulissen zu schauen und neue Wege aufzuzeigen. So wird der Mentee selbst seinen nächsten Schritt erkennen und in seinem Glauben wachsen. Die Verantwortung zur Umsetzung liegt beim Mentee. Für ein erfolgreiches Mentoring muss die Motivation des Mentors von Liebe und Wertschätzung geprägt sein. Und der Mentee muss eine Offenheit und den Willen zur Weiterentwicklung haben. Sonst wird es zäh, stagnierend oder gar verletzend.

Von Mentoring können junge wie auch ältere Menschen profitieren. Und um Mentor oder Mentorin sein zu können, muss man nicht dreissig Jahre oder älter sein. Entscheidend sind die innere Einstellung und ein gewisses Mass an Erfahrung. Im Verlauf des Seminars berichtete Tabea Inäbnit von ihren Erfahrungen in einer christlichen Gemeinde, in der Mentoring sehr stark gelebt und in der Gemeindekultur verankert war. Daniel Freiburghaus erzählte von zahlreichen Mentoring-Beziehungen, die nicht so benannt wurden und von denen er mitten im Berufsalltag und generell im Leben profitierte. Beide Referenten brachten zum Ausdruck, dass sie heute nicht das wären, was sie sind, wenn nicht diese Menschen gewesen wären.

Wir wurden ermutigt, den Weg durchs Leben nicht allein zu gehen, sondern Weggefährten zu suchen und uns als solche anzubieten. Wir wurden eingeladen, persönlich innezuhalten und zu überlegen, wer uns denn bis hierher bewusst oder unbewusst geprägt, ermutigt und gestärkt hat. Liebe Leserin, lieber Leser, ich lade dich ein, gerade jetzt dasselbe zu tun und zu überlegen, welche Menschen dies in deinem Leben waren und sind. Schreibe den betreffenden Personen doch eine Dankesnachricht. Dies ermutigt, die eigene Lebenserfahrung und das kostbare Gut namens «Zeit» weiter mit andern zu teilen. Und lass dich von diesen Vorbildern dazu ermutigen, dich selbst als Mentor oder Mentorin anzubieten und/oder Mentoring in Anspruch zu nehmen.

Autor: Stefan Badertscher

 

... und die Team-Challenge sowie die Retraite

Als das «Amen» in Spiez gesprochen wurde, hiess es für Fäbi und mich, nach Aeschi aufzubrechen. Sechs Teams hatten sich für die Team-Challenge angemeldet und es mussten noch zwei Posten auf dem Weg nach Aeschi aufgestellt werden.

Auf vereisten Waldwegen wagten wir uns mit dem VW Touran an die von Stefan Badertscher vorgegebenen Orte. Dort gaben wir unser Bestes, um den warmen Punsch und die Schoggistängeli einladend für die Teams zu platzieren.

Im Jugend- und Ferienhaus Aeschi wurden wir vom schneeräumenden Stephan Schuwey begrüsst. Die fl eissigen Köche Noemie und Daniel Röthlisberger waren schon voll im Element und bereiteten das Abendessen vor.

Nach gut einer Stunde kamen die ersten beiden Teams aus Steffi sburg und Ruswil an. Die einen brachten ein riesiges Stück Holz, die anderen einen schweren Stein mit. Die Challenge war, einen Gegenstand mitzubringen, welcher zwischen fünf und acht Kilo wiegt. Zudem wurden uns je ein Ei und ein Set mit sechs grossen PET-Flaschen überreicht. Ich durfte diese auf Beschädigungen überprüfen. Beide Teams hatten einen guten Job gemacht

Während die anderen Teams eintrafen, wurden bereits die Zimmer bezogen und im Gemeinschaftsraum Spielkarten verteilt. Die Stimmung war gut! Nach der Kennenlernrunde setzen wir uns durchmischt zu Tisch. Mich berührt es immer wieder, so viele begeisterte Jugendliche und junge Erwachsene mit Leidenschaft für Jesus Christus zu treffen.

Nach dem Essen gab es die Rangverkündigung. Die Teams konnten anhand von Refl exionsfragen auswerten, wie sie miteinander funktioniert hatten. Ich kann nach diversen Gesprächen sagen, dass wir im EGW sehr starke Teams haben, welche Challenges leicht meistern können.

Der Abend stand zur freien Verfügung. Einige stiegen in den Hot Pot, andere genossen das Lagerfeuer im Schnee. Ich versuchte mich in einem Piraten-Kartenspiel zum Sieg zu duellieren, wurde aber von meinen Mitspielern auf den letzten Platz katapultiert!

Am nächsten Morgen hielt ich die Morgenandacht zu Psalm 119,103: «Deine Zusagen sind für mich wie Gaumenfreuden, ja, sie sind süsser noch als Honig!» Es ist für mich ein grosses Geschenk, die Bibel zu haben mit all ihren Wahrheiten und Zusagen. Doch es ist auch ein Geschenk, Mitmenschen zu haben, welche mir Bibelworte zusprechen und mich auf meinem Weg als Christ begleiten.

Mit diesen Gedanken wurden die Teilnehmenden in den Retraite-Tag eingeführt. Sie konnten zwischen Workshops und freier Team-Zeit wählen. Franziska Porsius zeigte auf, wie wir in unserem Leben Verantwortung übernehmen und mit den anvertrauten Gaben, mit Zeit, Geld und Kraft umgehen können.

Am Ende der zwei vollen aber wunderbaren Tage stand die Putz-Party. Noch ein letztes Mal einander segnen und dann ab nach Hause. Auf der Heimfahrt war ich voller Dankbarkeit. Wir haben unglaublich tolle Menschen im EGW und ich freue mich auf das nächste Treffen.

Autor: Andrin Lehmann