Jesus und mein EGO

Wie jedes Jahr besuchen wir als Jugendgruppe Unterlangenegg den Jugendabend des EGW-Jahresfests. Letztes Jahr übernahm Franziska Meyer aus unserer JG, leidenschaftliche ISTL-Studentin, einen Teil der Moderation. In diesem Jahr ist das EGW Unterlangenegg in der Worship Band vertreten.

Nicht nur das Musizieren gehört zum Worship, sondern auch Bewegungen können Gott ehren. Mit dem Song «Deep cries out» von Bethel Music werden die Besucher zum Mitmachen animiert. Als JG-Leiterin freut es mich sehr, dass Teilnehmer unserer Jugendgruppe ihre Gaben einsetzen und am EGW-Jugendabend eine Chance zur persönlichen Weiterentwicklung erhalten.

Zu Beginn des Abends werden vier mutige Besucher auf die Bühne gebeten. Mit verbundenen Augen durchlaufen sie einen Parcours. Die erste Person macht ihn ohne Hilfe. Die zweite wird von den Besuchern angeleitet. Die dritte Person wird von der vierten Person geführt. Es ist einfacher, auf eine bestimmte Stimme zu hören, als wenn alle Besucher durcheinander Anweisungen geben.

So ist es auch in unserem Leben. Es ist besser, nur Gottes Stimme zu folgen, als auf alle Mitmenschen hören zu wollen. Dies führt bei uns oftmals zu Verwirrung. Diese Schlussfolgerung wird auf der Bühne durch den Parcours gut symbolisiert: Die zweite Person hat wirklich Mühe, sich zu orientieren und den Anweisungen der Besucher zu folgen.

Kuno betont im Input, wie wichtig das Verstehen und Umsetzen von Matthäus 9,9 ist. «Als Jesus weiterging, sah er einen Mann am Zoll sitzen. Er hiess Matthäus. Jesus forderte ihn auf: Komm, folge mir nach!» Genau wie Matthäus zur Nachfolge aufgefordert wurde, sind auch wir täglich gefordert, Jesus zu folgen. Doch Nachfolge braucht immer eine bewusste Entscheidung, was oft einfacher gesagt als getan ist.

Kuno thematisiert die Schwierigkeit, Sicherheiten, welche wir uns ansammeln, hinter uns zu lassen und Gott als alleinigen Versorger zu sehen. Oft ist eine «Opfergabe» nötig, um Neues zu entdecken, in Freiheit zu leben und Gott nachzufolgen.

Was brachte einen Mann wie Matthäus dazu, sofort alles stehen und liegen zu lassen? Wahrscheinlich war er ein Materialist. Zumindest muss er das irgendwann einmal gewesen sein, ansonsten wäre er wahrscheinlich nicht in die Position eines Zöllners gekommen. Weshalb liess er also alles hinter sich und folgte Jesus nach, ohne zu wissen, was die Zukunft bringen würde?

Jesus war ihm nicht unbekannt, wie uns Kuno erzählt. Während er in seinem Zollhaus sass, hörte er des Öfteren, wie Jesus in ganz Galiläa Kranke heilte, Dämonen austrieb und Wunder tat. Als Jesus ihm begegnete und ihn in seine Nachfolge rief, besass er genügend Glauben, um alles aufzugeben und ihm zu folgen.

Kuno fordert uns auf, auch in unserem Leben die Entscheidung zur Nachfolge zu treffen, unser Ego kleiner werden zu lassen und Gott mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Dies im Wissen, dass Gott uns versorgen wird.  Sein Wirken übersteigt oft unsere Wünsche, Träume und Vorstellungen. Kuno verspricht überzeugend und in tiefem Glauben, dass es sich lohnt, Gott blind zu vertrauen, da er uns bestens kennt (Psalm 139).



Beatrice Gyger, EGW Unterlangenegg